Vally Wieselthier (Wien 1895 – New York City 1945)
war eine der markantesten Keramik‑ und Designkünstlerinnen der Wiener Werkstätte, deren Arbeiten zwischen Art Déco, Expressionismus und Gebrauchskunst oszillieren. Bereits in jungem Alter studierte sie an der Kunstschule für Frauen und Mädchen und an der Kunstgewerbeschule in Wien bei Lehrenden wie Koloman Moser, Josef Hoffmann und Michael Powolny. Zwischen 1917 und 1922 gestaltete sie freischaffend Keramik, Kleinfiguren, Kopfbilder und Gebrauchsgrafik für die Wiener Werkstätte, später führte sie eigene Werkstätten, war mit namhaften Manufakturen wie Augarten und Goldscheider verbunden. Ihre Figuren und Porzellanköpfe zeichnen sich durch expressive, häufig provozierende Formen und lebhafte Farben aus – damals oft als „schamlos“ empfunden. In den USA fand sie Anerkennung, wo ihre keramischen Entwürfe und plastischen Arbeiten ein neues Publikum erreichten.
