Carl Moll (1861 – Wien – 1945)

war ein österreichischer Maler, dessen Werk wesentlich das Wiener Kunstleben um 1900 mitprägte. Geboren am 23. April 1861 in Wien, erhielt er früh künstlerischen Unterricht, u. a. bei Carl Haunold und an der Akademie bei Christian Griepenkerl. Er wurde Privatschüler, Freund und später Schwiegersohn Emil Jakob Schindlers und heiratete dessen Witwe Anna. 1897 gehörte Moll zu den Gründern der Wiener Secession, verließ diese jedoch 1905 im Zuge künstlerischer Spannungen. Zwischenzeitlich war er Leiter der Galerie Miethke, wo er Ausstellungen mit internationalen Künstlern förderte. Kunststilistisch verbindet sein Frühwerk stimmungsvolle Landschaften und detailreiche Interieurs, später wurde sein Umgang mit Licht und Fläche zunehmend expressiv und raumhaft. In den letzten Kriegsmonaten 1945, als sowjetische Truppen Wien erreichten, nahm er sich am 13. April gemeinsam mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn das Leben.