Oswald Grill (* 30. August 1878 in Wien; † 13. Januar 1964 ebenda)

Der gebürtige Wiener Oswald Grill war nach Malereistudien bei Karl Karger an der Kunstgewerbeschule Wien sowie bei Carl von Marr und Alexander von Wagner an der Münchner Kunstakademie seit 1906 als freischaffender Künstler in Dachau tätig. Nach seiner Rückkehr nach Wien amtierte Grill – er wurde 1908 Mitglied des Wiener Künstlerhauses – von 1917 bis 1938 als Vizepräsident beziehungsweise Präsident des Zentralverbandes der bildenden Künstler Österreichs.

Das malerische Werk des 1929 zum Professor ernannten Oswald Grill umfasste in naturalistischer Auffassung vorwiegend helle und klare Naturstimmungen einfangende Landschaftsgemälde sowie Porträts, die unter anderem im Wiener Künstlerhaus und im Münchner Glaspalast ausgestellt wurden. Oswald Grill wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, darunter dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich, der Kleinen Goldenen Staatsmedaille sowie dem Goldenen Lorbeer des Wiener Künstlerhauses.

Prof. Oswald Grill besuchte die Wiener Kunstgewerbeschule und studierte an der Kunstakademie München. Danach war er kurze Zeit als Maler in Dachau tätig. Erste Ausstellungen im Münchner Glaspalast mit der Künstlervereinigung Luitpoltgruppe. Seine Liebe galt vor allem der Landschaftsmalerei.

1908: Mitglied des Wiener Künstlerhauses

1909: Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Pariser Künstlervereinigung "La Tendance Nouvell"

1911: Teilnahme an der Kunstausstellung in Rom

1918: Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Österreichs und in der Folge deren Vizepräsident

1922: Reise nach Brasilien - im Auftrag der österreichischen Regierung

1929: Verleihung des Professorentitels

1934: Präsident des Zentralverbandes der bildenden Künstler Österreichs (bis 1938)

Attersee-Bezug

Regatta am Attersee

1910 erwarb die Mutter Oswald Grills ein altes Bauernhaus in Unterach am Attersee, das zu seinem zweiten Wohnsitz, neben einer Villa in Wien, wurde. Seiner Liebe zur Landschaftsmalerei, zum Segelsport und zum Bridgespiel konnte er hier frönen. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen am Attersee zählten auch die Imkerei und das Schnapsbrennen. Mit einer Knickerbocker-Lederhose und einer schon etwas ramponierten Lederjacke war er in der Region auf der Suche nach seinen Motiven. Schöne Landschaftsbilder zu allen Jahreszeiten waren das Ergebnis.

Der Union-Yacht-Club Attersee war der gesellschaftliche Treffpunkt. Oswald Grills Rennyacht "Woglinde III", die 1925 bei Abeking & Rasmussen als "Rakete XVIII" gebaut wurde, war eine Attraktion am Attersee, mit der er viele Wettfahrten gewann. Grills Kenntnis der Winde am Südende des Sees sicherte ihm auch einen Sieg in der "Langen Wettfahrt", die von Attersee am Attersee bis in die Burgau und retour gesegelt wird. Grill ist Ehrenmitglied des UYCAs. Seine Yacht wird auch heute noch - unter dem Namen Porquerolles (D20) - am Atterse gesegelt.

Oswald Grill war ein Neffe von Alois Raimund Hein, der ebenfalls als Maler, aber hauptsächlich als Adalbert-Stifter-Biograph bekannt wurde und am Attersee die bekannte Villa Hein erbauen ließ.

Oswald Grill (1878 – Wien - 1964) studierte in Wien und München, wurde 1908 Mitglied des Wiener Künstlerhauses, stellte unter anderem auch im Münchner Glaspalast aus. 1929 wurde ihm der Professorentitel verliehen, ab 1934 war er Präsident des Zentralverbandes der bildenden Künstler Österreichs. Er lebte und arbeitete in Wien und in Unterach am Attersee.

Seine Werke befinden sich unter anderem in der Sammlung des Museum Belvedere.